Ellgau - Dorf am Lech

Ellgau dieser Ortsname ist in den deutschsprachigen Gebieten nicht verbreitet.

 

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Urkundlich erstmals erwähnt im Jahre 1126 und zwar als Besitz eines Heinrich von Eligin, womit unser Dorfname eng verbunden mit einem Personennamen steht. Eligin oder Elgen ist somit die älteste bekannte Schreibweise von Ellgau. Böse Zungen behaupten zwar, der Name Ellgau sei von dem Wort Elendgau abgeleitet, doch wir Ellgauer wissen es besser.
Die Besiedelung Ellgaus erfolgte vermutlich um die Jahrtausendwende. Aus einer Urkunde aus dem Jahr 1614 ist ersichtlich, dass damals schon 64 Anwesen in Ellgau bestanden. Aus einem Nutzungsrechtskataster aus dem Jahre 1835 ist zu entnehmen, dass von den Namen der damaligen 62 Nutzungsberechtigten heute nur mehr 12 Geschlechter hier sesshaft sind.
Unglück und Not waren meist die Ursachen für den häufigen Besitzwechsel.
Mit dem Aussterben der Marschälle von Eligin fiel das Lehen an die Erbmarschälle von Pappenheim. Diese verkauften im Jahre 1573 den Ort Ellgau an die Kaufleute Max, Hans und Jakob Fugger um 24.000 Gulden. Die Sankt Ulrichskirche entstand um 1400, wurde 1760 vergrößert und durch den Patronatsherrn Johann Nepomuk Fugger – Glött barockisiert und 1920 ein weiteres Mal angebaut. 1992 wurde dann der 1920 angebaute Teil der Kirche wieder abgerissen und durch einen Kirchenneubau ersetzt, der 1994 eingeweiht wurde.
Auf dem Platz der heutigen Gastwirtschaft „Zum Floß“, die 1994 von der Gemeinde erworben wurde, stand ein herrschaftliches Gebäude im Besitz der Fugger, das sogenannte Vogthaus mit dem Zehendstadel. Des Weiteren besaßen sie einen Fuggerschen Halbhof am Ort des heutigen Gutshofes von Ellgau.
Der Lech prägte über Jahrhunderte hinweg unser Dorf und brachte durch die fast jährliche Überschwemmung den Anwohnern große Not. Durch seinen reichhaltigen Fischbestand diente der Fluss mit seinen vielen Nebenarmen vielen Ellgauern auch als Nahrungsquelle. Fischfang war das besondere Hobby der alten Ellgauer, ob sie nun ein Fischrecht hatten oder nicht.
Darüber hinaus spielte auch die Flößerei in unserem Dorf eine wirtschaftliche Rolle. Dies erklärt auch das Floß im Gemeindewappen. An manchen Tagen legten bis zu 20 Floße mit Langholz und Brettern unweit des Dorfes an einem Nebenarm des Leches an und setzten ihre Waren ab. Die Flößer, oft bis zu 100 Mann, ein lustiges Volk aus dem Oberland, wurden von den aufgeweckten Ellgauer Buben auch „Lechscheißer“ genannt. Sie hatten ihr Quartier um Gasthaus „Zum Floß“, wo es dann immer recht hoch herging.
Durch die Flussregulierung 1910 und dem Kraftwerkbau 1950 verlor der Lech seine Gefährlichkeit. Heute dient er vielen Spaziergängern als Erholungsgebiet. Mit der Ausweisung von Gewerbe- und Wohnflächen versucht die Gemeinde den Bürgern Arbeitsplätze sowie auch Wohnbauflächen zur Verfügung zu stellen, um ein organisches Wachstum zu ermöglichen.
 
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